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Meine 4 konkreten Geld-Tipps zu Weihnachten

„Bei Geld kann die Freundschaft beginnen!“ 

Geld bietet den einfachsten und größten Hebel für den notwendigen Wandel hin zu einem gemeinwohl-orientierten Wirtschaften. Warum?
Weil jeder Mensch täglich durch sein Konsum- und Geldverhalten entscheidet, ob es zerstörerisch oder dienend und sinnstiftend wirken wird.

Hier meine 4 konkreten Geld-Tipps zu Weihnachten, um jetzt gleich auch ins Tun zu kommen:

  1. Kaufen Sie ein „Klima-Retter-Kit“ von Oxfam
  2. Kaufen Sie Gutscheine von kleinen Läden, die Ihnen am Herzen liegen und schenken Sie diesen Liquidität und Vertrauen, das sie gerade jetzt in der Krise so notwendig brauchen …
  3. Überlegen Sie, wo Sie das Prinzip „Lasst uns über Geld reden und damit Freundschaft beginnen!“ in Ihrem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis umsetzen könnten …
  4. Laden Sie diese Menschen auch ein, bei der Genossenschaft für Gemeinwohl Mitglied zu werden und so jene Plattform zu stärken, auf der wir einander mit unseren werteorientierten Geld-Anliegen konstruktiv begegnen!

Mein Interview mit Dr. Johann Lecker und Peter Ranzinger zur erfolgreich gelaufenen C02-Bilanzierung vom Biohof Lecker

Klimafreundlich Leben“  als Kursformat – maßgeschneidert eingesetzt – kann erfolgreich eine geplante C02-Ersparnis von Unternehmen, Organisationen, Vereinen und auch Kommunen unterstützen. Vor allem dann, wenn die konkrete Umsetzung der C02-Reduktion in Kooperation mit den Angestellten und Kund*innen passieren soll.

Lesen Sie hier im Interview mit Hans Lecker und Peter Ranzinger, wie das konkret gelaufen ist …

Franz: Hans – du betreibst in Laufen/Obb. einen Biohof samt Ökokiste und Online-Laden für Bioprodukte. Bevor wir darauf eingehen, wie die C02-Bilanzierung konkret gelaufen ist, welche Aha-Effekte du dabei hattest und wie du dein Ziel „C02-neutrale Ökokiste in 2020“ schlussendlich geschafft hast, an dich die Frage: warum hast du dich denn überhaupt zu diesem Schritt entschieden?

Hans: Zu den gesellschaftlichen Auswirkungen unseres Wirtschaftens in ökologischer Sicht hatten wir bereits 2017 durch die Erstellung unserer ersten Gemeinwohlbilanz Wesentliches erfahren. Dabei befassten wir uns auch das erste Mal intensiver mit dem Thema CO2 Fußabdruck unseres Betriebes. Parallel zu den immer lauter werdenden Stimmen von fridaysforfuture beschäftigte ich mich in letzter Zeit immer mehr mit der Klimawirkung unseres eigenen Betriebes und habe mich deshalb auch der Initiative „Verantwortungsvoll Wirtschaften“ der Wirtschaftsförderung BGL und der Bewegung Farmers for Future angeschlossen.
Von der Erstellung eines validen CO2 Fußabdrucks erwartete ich mir die Grundlage für eine objektive Einschätzung unseres Einflusses auf die globalen CO2 Emissionen. Und natürlich einen konkreten Handlungsleitfaden, mit welcher Strategie ich mit unserem Biohof am Sinnvollsten Maßnahmen ergreifen sollte, um damit unseren Beitrag im Sinne der Pariser Klimaschutzziele zu leisten.

Franz: … und wie bist du da jetzt konkret vorgegangen?

Hans: Zum Start habe ich mich zuerst entschieden, die C02-Bilanz für unsere Ökokiste und nicht für den gesamten Biohof zu erstellen. Um den Ausgangsstatus messen und begleitend fortschreiben zu können, brauchte ich analog dem UBA-Rechner für Privatpersonen ein entsprechendes C02-Bilanzierungstool. Und hier kam dann Peter ins Spiel, der mir von dir empfohlen wurde. Mir war wichtig, dass Peter nicht nur so ein tool hatte, sondern auch damit schon wertvolle Erfahrungen vorweisen konnte.
Wir haben dann im ersten Schritt Daten für unseren Ökokisten-Lieferbetrieb ermittelt, die ich Peter übergab. Die wesentlichen Fragen waren hierbei …
* wie hoch ist der Verbrauch fossiler Energieträger für unseren Fuhrpark?
* wie hoch sind die Ressourcen für unsere Heizung?
* welchen Strombedarf haben wir bei welchem Anbieter?
* welche Abfallmengen hat unsere Ökokiste?
* wie schaut es bei der Mobilität in Bezug auf die Lieferketten incl. der Anfahrtswege unserer Mitarbeiter*innen aus?
Der Aufwand bei der Ermittlung der Daten war im Nachhinein betrachtet überschaubar.

Franz: Peter – du hast schon erfolgreich C02-Bilanzen für Unternehmen und auch Kommunen erstellt. Kannst du uns zuerst etwas zu diesem angesprochenen tool sagen und dann natürlich, was die wesentlichen Ergebnisse der Berechnung bei Biohof Lecker waren?

Peter: Gerne! Wir haben ein eigenes C02-Bilanzierungstool von mir eingesetzt, das auf dem Greenhouse-Gas-Protocol basiert. Betrachtet werden hierbei die Sektoren Liegenschaften, Transport, Sonstiges (Papier, Abfall…) und der KlimaPlus-Beitrag (Eigenerzeugung Energie).
In den entsprechenden Sektoren ergab sich bei der Ökokiste folgendes Ist-Ergebnis in C02-Äquivalenten:
– Liegenschaften 0,91 % (333 kg)
– Transport 95,28 % (34.956 kg)
– Sonstiges 3,81 % (1.398 kg)
– KlimaPlus -37,99 % (-13.932 kg)
Er stellte sich also heraus, dass – eigentlich logischerweise – der höchste Anteil bei der Ökokiste im Sektor „Transport“ zu verzeichnen war. Der KlimaPlus-Anteil stammt aus der Erzeugung von Strom aus einer PV-Anlage mit 30.000 kWh/Jahr. Damit verbleiben 22.700 kg CO2 als Minus.

Franz: Hans – wie ging es dir mit dem Ergebnis, warst du überrascht?

Hans: Es ist einfach gut, konkrete Zahlen vorliegen zu haben, denn darauf lässt sich eine Veränderung bewirken. Einerseits war das Ergebnis wie erwartet, andererseits gab es auch einen großen AHA-Effekt für mich.

Franz: da sind wir jetzt aber gespannt … :)

Hans: Dass unser Fuhrpark mit aktuell 4 Diesel-Transportern den größten Anteil an den CO2 Emissionen haben würde, das hatte ich schon vorher vermutet. Überrascht war ich jedoch von dem hohen Anteil, den unsere Mitarbeiter durch ihre Anfahrtswege zum Betrieb an unserer CO2-Bilanz haben.
Andere Bereiche fielen weniger als erwartet ins Gewicht. Der Grund: den Großteil unseres Strombedarfs decken wir mit unserer PV-Anlage, der Rest kommt von einem Ökostromanbieter. Geheizt wird mit Hackschnitzeln aus dem eigenen Wald, zusätzlich wird Abfall durch verstärkte Nutzung von Mehrwegbehältnissen immer weiter reduziert.

Franz: die Ist-Analyse ist eines – wie ist es denn nun weitergegangen und was hast du konkret gemacht, dass deine Ökokiste in 2020 C02-neutral wurde?

Hans: nach der Analyse von Peter war mir klar, dass bei uns im Bereich der Mobilität der größte Hebel zur Vermeidung von Emissionen liegt. Im Dialog mit Peter hat sich für mich eine klare Strategie heraus kristallisiert, die ich dann auch umgesetzt habe. Wir haben unsere PV Anlage erweitert und eine Wall-Box zum Laden für Elektrofahrzeuge installiert. Im Dezember kommt jetzt noch unser erster E-Transporter hinzu.
Um die CO2-Bilanz unserer Mitarbeiter zu verbessern, habe ich Ihnen angeboten, ein Job-Rad zu leasen. Jede/r Mitarbeiter*in, die/der mit dem Fahrrad den Weg zum Betrieb fährt, bekommt zudem 30 Ct je km als Einkaufsgutschein von uns. Seit der Einführung werden jetzt wöchentlich 200 km weniger mit dem Auto gefahren.

Peter: ich finde das wirklich sehr gut, was Hans da in dieser kurzen Zeit gemacht hat. Vor allem, die Mitarbeiter*innen dabei so innovativ einzubinden, finde ich vorbildlich. Trotzdem war uns beiden schnell klar, dass sein Ziel „bis Ende des Jahres C02-neutral“ zu sein, nicht ohne C02-Kompensation zu schaffen sein würde.

Franz: Kompensation! Das ist ein spannendes Thema … Hans – was hast du denn dann gemacht?

Hans: da wir unsere Emissionen nicht kurzfristig eliminieren können, werden wir dieses Jahr noch über die Greensurance Stiftung kompensieren. Dabei werden Moorflächen in Oberbayern re-naturiert und Solarkocher finanziert.
Mittelfristig ist mein Ziel, unsere eigenen Emissionen auch „inhouse“ so weit wie möglich zu reduzieren. Dazu habe ich mir vorgenommen, die noch zu kompensierenden CO2 Emissionen zukünftig über einen innerbetrieblichen Humusaufbau zu schaffen. Das wird noch spannend :)

Franz: das kann man wohl sagen. Zum Schluss noch die Bitte um ein Abschluss-Statement und die Frage, ob ihr diese tolle story gemeinsam mit mir auch  interessierten Unternehmer*innen präsentieren würdet, wenn wer auf mich zugeht?

Hans: gerne bin ich da dabei  … ich denke, die Zeit ist für uns Unternehmen reif dafür, sich sein eigenes Klimaziel zu stecken! Deswegen heißen wir ja auch „Unternehmer“ und nicht „Unterlasser“ :)

Peter: natürlich bin ich da gerne dabei … wichtig ist mir, dass wir beim Thema C02-Fußabdruck für Unternehmen oder Kommunen noch mehr Augenmerk auf eine möglichst nahe und nachhaltige Beschaffung als auch nahe Kompensation legen!

Franz: Es bleibt spannend!
Dann darf ich mich bei euch Beiden recht herzlich bedanken!

Erster Kirchanschöringer Bürgerrats-Prozess: ein voller Erfolg

Foto: Schnetzer
15 per Los ausgewählte Bürgerräte erarbeiteten an zwei Tagen für die Gemeinde Kirchanschöring zukunftsweisende Ideen und Lösungen zum Thema „Ausbau der Kinderbetreuung“.

In einem abschließenden Bürger*innenrats-Forum wurden die Ergebnisse weiteren, interessierten Bürger*innen vorgestellt und in drei Diskussions-Runden zusammen weiter entwickelt und verfeinert.

Der gesamte Bürgerrats-Prozess wurde in der dynamischen Moderationsform Dynamic Facilitation (DF) durchgeführt. Ich durfte beim Bürger*innenrats-Forum mit moderieren und war vom Format begeistert.
Foto: Silvia Weber Fotografie
Meine Gemeinwohl-Kollegin Tanja Schnetzer hat den gesamten Prozess des ersten Kirchanschöringer Bürgerrats als Projektleiterin zusammen mit ihrer Umsetzungspartnerin Cordula Riener-Tiefenthaler gestaltet und moderiert.

Lesen Sie hier in einem Beitrag von Tanja Schnetzer ..
* wie der Bürgerrats-Prozess in Kirchanschöring konkret gelaufen ist, was die Bürgerräte dazu sagten und zu welchen Ergebnissen er führte
* wie Hans-Jörg Birner, Bürgermeister der ersten Gemeinwohl-Gemeinde Deutschlands, den 1. Bürgerrat in seiner Gemeinde beurteilte

 

17.12.2020 – online-Schnupperkurse „Klimafreundlich Leben“ – für Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Netzwerke

Save the date – Online-Schnupperkurs mit Judith Landes & Franz Galler
Klimafreundlich Leben: gemeinsam – inspirierend – konkret!

Ein Angebot für Privatpersonen, Unternehmen, Vereine und Netzwerke
Corona ist in aller Munde, doch der Klimawandel macht deswegen nicht halt!
Seit einigen Monaten wurde der Kurs „Klimafreundlich Leben“ vom Katholischen Bildungswerk Traunstein in der Praxis getestet und es hat sich gezeigt: Auch kleine Schritte tragen dazu bei, unseren CO2 Fußabdruck zu senken!

Was steckt hinter dem Titel „Klimafreundlich Leben“?
Ganz kurz zusammengefasst: „Klimafreundlich Leben“ bedeutet: Ein/e Moderator*in  – Eine Gruppe mit max. 10 Personen – eine Aufgabe je Termin – sechs Termine!

Es geht nicht so sehr um Theorie und Wissen, sondern vielmehr ums Anpacken und Handeln!
Darum wird zwar Hintergrundwissen zum Klimawandel vermittelt, der Schwerpunkt des Kurses liegt aber auf der konkreten Umsetzung: „Was kann ich in meinem persönlichen oder beruflichen Leben ganz konkret tun, um meinen CO2-Fußabdruck zu senken?“

Die Teilnehmenden stellen sich an jedem Termin eine neue Aufgabe, deren Umsetzung beim nächsten Mal vorgestellt wird. Durch den gemeinsamen Austausch entsteht eine hohe Motivation und Verbindlichkeit, die persönlichen Aufgaben umzusetzen. Für jede erfolgreiche Umsetzung gibt es Klimapunkte, die am Ende des Kurses vom KBW Traunstein kompensiert werden.
Alle wichtigen Infos zum sechsmoduligem „Klimafreundlich Leben“ Kurs auf 1 Seite finden Sie hier

Kurs-Format auch für Unternehmen, Organisationen, Netzwerke und Multiplikator*innen interessant
Das Format ist nicht nur für Privatpersonen geeignet, wir bieten das Kursformat auch als maßgeschneidertes Vernetzungs- und Umsetzungs-tool  für Unternehmen, Organisationen, Vereine und Netzwerke an.

Neugierig geworden?
Wenn Sie mehr darüber wissen wollen, dann nehmen Sie doch an unserem Online-Schnupperkurs teil!
Dort erfahren Sie:
* Welche Inhalte an den sechs Terminen behandelt werden,
* Was die spielerischen Elemente des Kurses sind,
*  Wie „Klimafreundlich Leben“ von Privatpersonen, Unternehmen und Organisationen bzw. Vereinen Online oder in Präsenz durchgeführt werden kann und
* vor allem was „Klimafreundlich leben“ bewirken kann

Wir bieten den Online-Schnupperkurs am 17.12.2020 zweimal an, Sie können entweder vormittags oder abends daran teilnehmen. Bitte geben Sie bei der Anmeldung an, an welchem Kurs Sie teilnehmen möchten. Nach Anmeldung erhalten Sie von uns einige Tage vor dem Kurs den Zoom-Zugangscode.

Wann:
17.12.2020 von 9.00 – 10.30 h oder
17.12.2020 von 19.30 – 21.00 h

Kosten:
Ihnen entstehen keine Kosten, wir freuen uns allerdings sehr, wenn Sie für Ihre Teilnahme am Schnupperkurs z.B. bei Oxfam ein Klimaretter-Kit spenden

Teilnehmerzahl:
max. 25 Personen

Anmeldung an:
ed.noiger-egitlahhcannull@ofni 

Genossenschaft für Gemeinwohl – Mitgliederbetreuer Franz Galler vor den Vorhang

Franz Galler im Interview mit Anna Erber von der Genossenschaft für Gemeinwohl


Franz, du hast dich in deinem Leben schon viel und bewusst mit dem Thema Geld beschäftigt. Wie kam es dazu?

Seit meiner Bankkaufmann-Lehrzeit in einer kleinen Genossenschaftsbank im Berchtesgadener Land vor über 40 Jahren spielt  das Thema Geld in meinem Leben eine zentrale Rolle. Die klassische Bankwelt enttäuschte mich zwei Mal schwer, einmal 2002, als ich als erfolgreicher Vermögensberater völlig überraschend mit 1.200 Kolleg*innen gekündigt wurde. Unsere 360.000 Kund*innen wurden ohne deren Zustimmung dem Mutterinstitut einverleibt, weil sie in der Tochter nicht die geforderten 15 % (!) Eigenkapitalrendite brachten. Der zweite Tiefschlag folgte 2011, als die Deutsche Bank die Postbank übernahm, für die ich zu dieser Zeit als mobiler Vermögensberater arbeitete. Ich wurde wieder “eingespart”, sprich hinausgeworfen.

Zu dieser Zeit hatte ich allerdings schon radikal umgedacht und bei reduzierter Arbeitszeit viel Energie in alternative Projekte gesteckt. Das waren aufregende Jahre: Ich gründete einen privaten Tauschring und einen Unternehmens-Tauschring (Barterring), initiierte das Regiogeld Sterntaler, konzipierte das 3-Schalen-Modell, entwickelte einen Hochschul-Zertifikatskurs, gründete die erste Sozialgenossenschaft Bayerns, rettete einen Dorfladen, baute Permakultur-Gärten, finanzierte PV-Anlagen, hielt Hunderte von Vorträgen und, und, und … Ich lebte sehr intensiv in zwei Welten – der des Bankers und der des Visionärs. Bis ich erfahren musste, dass (wie leider viel zu oft) Ehrenamt mit Selbstausbeutung einhergehen kann. Ich hatte meine Familie und mich selbst vernachlässigt, es kam zur Trennung, ich schlitterte in ein Burn-out.

Aber wenn man ganz unten ist, dann geht´s auch wieder aufwärts :)

Meine Kund*innen hielten weiter zu mir, und ich machte mich komplett selbständig ohne Banken-Anbindung. Ich lernte meine jetzige Frau Karin kennen, wir eröffneten das Zallis Naturkost Café mit Bioladen und Waldviertler Schuhen. Das „Zallis“ wurde zur Umsetzungszentrale für meine alternativen Geldideen – als Akzeptanzstelle für eurogedecktes Regiogeld (Sterntaler & Chiemgauer), dienstleistungsgedecktes Buchgeld (Talente) und mit eigenem Photovoltaik-Crowdfunding sowie einem Stammkunden-Bonusprogramm auf Gutscheinbasis. Zum 5-jährigen Jubiläum vom „Zallis“ luden wir Christian Felber zu einem Vortrag ein. Die gelungene Veranstaltung mit 340 Besuchern war die Geburtsstunde der Gemeinwohl-Region Südostbayern, für die ich drei Jahre lang als Koordinator fungieren durfte.

2018 beendete ich meine Vermögensberater-Tätigkeit komplett und verließ damit die „alte Bankenwelt“. Im Frühjahr 2018 kam ich dann zur Genossenschaft für Gemeinwohl.

Ganz schön bewegt! Was ist nun der konkrete Fokus deiner Arbeit für die Genossenschaft für Gemeinwohl?

Ich bin hier nun persönlicher Ansprechpartner für Genossenschaftsmitglieder, die einen größeren Finanzierungsbedarf haben und diesen über unser gemeinwohlorientiertes Crowdfunding (ab € 150.000) oder einen Kredit mit Umweltgarantie vom Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen (ab € 100.000) umsetzen wollen.

Geld spielt für mich beim Umbau hin zu einem gemeinwohlorientierten Wirtschaftssystem DIE zentrale Rolle. Es bietet den einfachsten und größten Hebel für den notwendigen Wandel. Jeder Mensch entscheidet täglich durch sein Konsum- und Geldverhalten, ob es zerstörerisch oder dienend und sinnstiftend wirken wird. In den letzten Jahren sind immer mehr Menschen dazu bereit, für zumindest einen Teil ihres anlagebereiten Geldes auf Rendite zu verzichten – wenn ihr Geld dorthin fließt, wo es Gutes tut. Das Gemeinwohl-(Spar-)Konto ist dafür ein wunderschönes Beispiel, denn durch die Umweltgarantie weiß ich mit absoluter Sicherheit, dass meine Einlagen in selber Höhe nur in gemeinwohlorientierte Kredite fließen.

Großen Nachholbedarf gibt es noch auf der Finanzierungsseite! Privatpersonen und Unternehmen bauen und sanieren immer mehr ökologisch, schaffen erneuerbare Energiequellen, investieren in Recycling, ökologische Abfallwirtschaft oder Energie-Effizienz, betreiben gemeinschaftlichen Wohnbau usw. – finanzieren dann aber mitunter möglichst kostengünstig bei Großbanken oder übers Internet. Aber auch die Finanzierung sollte gemeinwohlorientiert sein – wie eben durch einen Bankkredit mit Umweltgarantie oder ein Crowdfunding unserer Genossenschaft für Gemeinwohl.

Dein Wort in Gottes Ohr :) Wozu möchtest du Menschen einladen, Franz? Konkret im Rahmen deiner Tätigkeit, aber auch ganz allgemein?

Es gibt zwei bekannte Sprichwörter, die jede*r kennt: „Über Geld spricht man nicht!“ und „Bei Geld hört die Freundschaft auf!“ Ich möchte die Menschen einladen, es genau andersrum zu machen! Lasst uns über Geld sprechen, und zwar darüber, wie Geld Gutes tun und wie bei Geld die Freundschaft beginnen kann!

Hier meine 4 konkreten Geld-Tipps zu Weihnachten, um jetzt gleich auch ins Tun zu kommen:

  1. Kaufen Sie ein „Klima-Retter-Kit“ von Oxfam
  2. Kaufen Sie Gutscheine von kleinen Läden, die Ihnen am Herzen liegen und schenken Sie diesen Liquidität und Vertrauen, das sie gerade jetzt in der Krise so notwendig brauchen …
  3. Überlegen Sie, wo Sie das Prinzip „Lasst uns über Geld reden und damit Freundschaft beginnen!“ in Ihrem Verwandten-, Freundes- und Bekanntenkreis umsetzen könnten …
  4. Laden Sie diese Menschen auch ein, bei der Genossenschaft für Gemeinwohl Mitglied zu werden und so jene Plattform zu stärken, auf der wir einander mit unseren werteorientierten Geld-Anliegen konstruktiv begegnen!

Herzliche Grüße
Franz Galler

Kontakt:
pooc.lhowniemegnull@rellag.znarf
+49 176 631 188 11

 

 

 

Fünf wichtige Aspekte des Geldes, die vielen Menschen so nicht klar sind!

Salzburger Kooperationspartner luden ein – 70 online-Zuhörer waren begeistert!
Foto: Fotalia
In Kooperation mit dem Bildungszentrum St. Virgil, arbeitplus Salzburg und der GWÖ-Regionalgruppe Salzburg veranstaltet die Akademie für Gemeinwohl  drei Veranstaltungen zum Thema Geld und Gemeinwohl.

Foto: GfG
Bei der ersten Veranstaltung Ende November referierte Günter Grzega über die Frage, was ein gemeinwohlorientiertes Geld- und Finanzsystem ausmachen würde.
Die Finanzmärkte sind nach wie vor eine Bedrohung für die wirtschaftliche und gesellschaftliche Stabilität. Welcher Ordnungsrahmen müsste für Kreditinstitute und Finanzmärkte geschaffen werden? Und ganz grundsätzlich: Wie funktioniert der Geldkreislauf der Notenbanken? Welche Rolle spielen Banken und Sparkassen? Wie wird sich die aktuelle Covid-19-Krise auswirken?

Lesen Sie hier im Nachbericht G. Grezgas Antworten auf spannende Fragen aus dem Teilnehmer*innen-Kreis, so z.B. warum
* … es einen Schuldenschnitt nur mit einen gleichzeitigen Vermögensschnitt geben kann
* … Privatpersonen einen gewichtigen Anteil an der ungleichen Vermögensverteilung haben
* … Steuern wichtigere Aufgaben als zur Finanzierung der Staatsfinanzen haben
* … es falsch ist zu glauben, dass Sparguthaben von Banken als Kredite vergeben werden
* … eine vollständige Rückzahlung der Staatsschulden nicht erstrebenswert ist.

Hier geht´s zur Anmeldung für die nächsten beiden Termine der geförderten Veranstaltungsreihe:
„Die Finanzmärkte und ihre Auswirkungen auf die Wirtschaft“: Vortrag und Diskussion mit Prof.in Elisabeth Springler am 14.1.2021
„Espresso Cooperativo“: Vortrag und Diskussion mit Christian Pomper am 19.2.2021

1. Gemeinwohl-Email-Rundbrief vom Büro für nachh. Regionalentwicklung an 1.010 Abonnent*innen versandt!

2016 mit 83 Abonnent*innen gestartet
Am 28.1.2016 haben 83 Menschen meinen 1. Gemeinwohl-Rundbrief im Vorfeld eines Vortrages von Christian Felber in Laufen/Obb. erhalten. Die gelungene Veranstaltung mit 340 Besuchern war die Geburtsstunde der Gemeinwohl Region Südostbayern, für die ich 3 Jahre lang als Koordinator fungieren durfte. Seither ist viel Schönes passiert (s. hier) ….

Mit 38 Email-Rundbriefen die Abonnent*innen auf über 1.000 erhöht – am 25.11.20 ging der 1. Rundbrief vom „Büro für nachhaltige Regionalenwicklung“ raus
Genau vor 1 Jahr – am 26.11.19 – haben ca. 1.000 weitere Abonnent*innen meinen 38. und letzter Rundbrief der Gemeinwohl Region Südostbayern erhalten. Ich freue mich, wenn Sie weiterhin Interesse an meinen Informationen und Angeboten rund um Enkeltauglich und Klimafreundlich Leben, Geld- und Gemeinwohl-Themen und der praktischen Umsetzung nachhaltiger Regionalentwicklung haben … viel Freude beim Lesen :).

Meine neue Internetseite www.nachhaltige-region.de wird gerade neu gestaltet und zum 10.12.20 fertig sein – dann verschicke ich den nächsten ausführlicheren Rundbrief mit spannenden „Gemeinwohl-Geschichten“ … lassen Sie sich überraschen!

Sie wollen sich für meinen kostenlosen Email-Rundbrief anmelden?
Per Email erhalten Sie ca. alle 6-8 Wochen Neuigkeiten
– rund um Enkeltauglich Leben & Klimafreundlich Leben
– zu regionalen & überregionalen Geld & Gemeinwohl-Themen
– mit Praxisbeispielen nachhaltiger Regionalentwicklung
und Terminen und Veranstaltungshinweisen.

Hier können Sie diesen kostenlosen Rundbrief bestellen/abbestellen

 

100 % fürs Gemeinwohl – der berufliche Umbau ist geschafft!

Vom Bänker und Vermögensberater zum Überzeugungstäter für´s Gemeinwohl … über viele Jahre habe ich meinen Beruf komplett in 5 Gemeinwohl-Rollen umgebaut.

Auch nach der Übergabe meiner Koordinatoren-Rolle für die GWÖ Südostbayern bleibe ich der Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) weiterhin eng verbunden.  Ich konzentriere mich dabei auf das Spiel „Enkeltauglich Leben“ als Antwort auf die Frage, wie Bürger*innen einfach und konkret „Gemeinwohl“ leben können.
Die GWÖ ist für mich ein vorbildliches Werkzeug – Gemeinwohl in Bezug auf nachhaltige Regionalentwicklung ist für mich jedoch mehr.

Als Projektleiter und Spieleleiter von Enkeltauglich Leben & Klimafreundlich Leben habe ich schon ca. 25 Spiele geleitet. Ich werde aufzeigen, wie damit Gleichgesinnte in Freude ins gemeinsame Tun kommen und das Spiel als ideales Vernetzungsinstrument für Regionen eingesetzt werden kann.

Beim Thema Geld & Gemeinwohl wird es um Gemeinwohl-Kredite, Crowdfunding und um die Vermittlung von gemeinwohl-orientierten Geld-Themen gehen.

Und dazu viele Praxisbeispiele nachhaltiger Regionalentwicklung, Termine und Veranstaltungshinweise und natürlich auch Wichtiges aus der Gemeinwohl Region Südostbayern.

Zum Dynamic Facilitator zertifiziert


Für „Bürgerbeteiligung“ brenne ich schon lange – das Format eines mit Dynamic Facilitation moderierten „Bürgerrates“ war für mich aber bis vor kurzem noch neu.

Im September 2020 durfte ich einen von Tanja Schnetzer und Cordula Riener-Tiefenthaler in „DF“ moderierten Bürger*innenrats-Prozess in Kirchanschöring miterleben und erfahren, dass diese Methode in einem Miteinander die Kreativität und Lösungskompetenz der Bürger*innen einholt.

Ich war von dem Prozess  und der Methode so begeistert, dass ich die „Gelegenheit beim Schopfe packte“, als nur wenige Wochen später in Aschau eine  Zertifizierung zum „DF-ler“ stattfand. Nach der erfolgreichen Teilnahme bin ich gerne auch Mitglied beim Dynamic Facilitation e.V. geworden.

DF als dynamische Moderationsform basiert auf den Überlegungen des Amerikaners Jim Rough, der einen sog. „wisdom council“, also „Rat der Weisen“, entwickelt hat.
Die Methode ist bestens geeignet, um auch bei vielschichtigen Fragestellungen die Kreativität und Weisheit der Vielen zu aktivieren. Selbst – oder gerade dann -, wenn es in einer Gruppe bisher nicht leicht war, zu tragfähigen Lösungen zu kommen.
So eignet sich DF als innovatives Format partizipativer Demokratie. 10 – 15 zuvor durch Losverfahren ausgewählte Bürger*innen beraten sich zu einem bestimmten Thema 1 1/2 bis 2 Tage in einem Bürgerrat. Dabei entstehen neue Ideen und daraus Empfehlungen bzw. Entscheidungsgrundlagen für politische Entscheidungsträger einer Kommune.

Gemeinde Kirchanschöring als Zukunftskommune ausgezeichnet

Für eine zukunftssichernde Entwicklung lohnt der Blick auf die 1. GWÖ-Gemeinde Deutschlands

Kirchanschöring im Landkreis Traunstein hat als erste Gemeinde Deutschlands eine Gemeinwohl-Bilanz erstellt und wurde nun im Rahmen eines Forschungsprojekts von der Universität Göttingen als Zukunftskommune ausgezeichnet.

Das Zentrum für nachhaltige Entwicklung mit dem Forscherteam um Professor Dr. Peter Schmuck von der Georg-August Universität Göttingen suchte und sucht fortlaufend in ganz Deutschland nach kleinen bis mittelgroßen Kommunen (bis 30.000 Einwohner*innen), die sich in verschiedenen Projekten für eine nachhaltige, zukunftssichernde Entwicklung einsetzen, und stieß dabei auch auf Kirchanschöring.

Bürgermeister Hans-Jörg Birner sagt: „Die freiwillige GWÖ-Bilanzierung ermöglicht einen genauen Überblick über wertebasiertes Handeln und Wirtschaften in der Gemeinde“. Seine Gemeinde folge damit letztlich der bayerischen Verfassung, in der am Gemeinwohl orientiertes Handeln verpflichtend festgeschrieben ist. „Die Gemeinde legt zum Beispiel ihr Geld nur bei ausgewählten Banken an, die einen ethisch orientierten Katalog für ihre Anlagen vorweisen können. Zu den gemeinwohl-orientierten Projekten zählt auch das von Bürger*innen gemeinsam geplante und realisierte Haus der Begegnung„. In diesem sind barrierefreie Miet- und Sozialwohnungen sowie eine ambulant betreute Wohngemeinschaft für Senior*innen, ein Sozialbüro und eine Arztpraxis untergebracht. Zudem bildet die Einrichtung einen attraktiven Ort als Bürgertreffpunkt in der so neu entstandenen Dorfmitte.

Die Gemeinde Kirchanschöring ist auf der Webseite Zukunftskommunen bereits dargestellt. Die Plattform wird im Rahmen des Förderprogrammes Kommunen innovativ vom Bundesministerium für Bildung und Forschung unterstützt. Sie soll die innovativen Ansätze verbreiten. Die hier porträtierten Kommunen zeichnet aus, dass jeweils drei oder mehr innovative kommunale Vorhaben mit Erfolg umgesetzt worden sind. Sie alle haben im Laufe dieser Prozesse viele Erfahrungen sammeln können und sind bereit, diese weiterzugeben.
(Original-Artikel)